- Sprache
- Deutsch
- Genre
- Dokumentarfilm
- Land
- Deutschland
- Jahr
- 2019
- Länge
- 90 Minuten
In unser aller Namen
Kurzbeschreibung
„In unser aller Namen“handelt die Polizei nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Innenministers Herbert Reul, auch im „Hambacher Wald“. Was das bedeutet und zur Folge hat untersucht der Film an Hand von Beobachtungen und Beurteilungen durch verschiedenste Interessengruppen.
Filmbeschreibung
Die Polizistinnen und Polizisten … die tun ihre Pflicht im Namen des Staates In Unser aller Namen tun die diese Aufgabe. So sieht es zumindest NRW Innenminister Herbert Reul. Der Konflikt, den er dabei aufgreift ist die Besetzung bzw. die Räumung des Hambacher Waldes. Aber offensichtlich sehen das nicht alle so.
Während der Konzern mit Unterstützung der Politik versucht vollendete Tatsachen zu schaffen, formiert sich auf der Gegenseite ein immer breiterer Widerstand. Zu den anfänglich etwa 50 Waldbesetzern stoßen immer mehr Unterstützer, so dass schließlich 50 000 im Wald demonstrieren.
Selbsternannte „Waldschützer“ haben seit über fünf Jahren ein Stück Wald besetzt, das der Energiekonzern RWE abholzen will, um die darunter liegende Braunkohle abzubaggern. Die Waldschützer sind durchweg junge Leute, die ihre Überlebenschancen in der Zukunft durch den Klimawandel mehr als nur bedroht sehen. Im Hambacher Wald stellen sie sich mit ihren Körpern den Angestellten und Sicherheitsdiensten des Energiekonzerns entgegen um „Millionen von Lebewesen“ vor eben denen zu schützen.
Der Konzern und seine Mitarbeiter sehen sich dagegen im Recht, da sie nur im Rahmen offizieller Genehmigungen vorgehen und mit ihrer Arbeit die Grundlage der Industriegesellschaft schaffen. Entsprechend werden ihre Aktivitäten durch die Polizei gesichert. Sie wollen bis 2045 weiterarbeiten - wie schon vor 40 Jahren geplant - aufgrund des Kohlekompromisses sollen sie sich jetzt mit einer Laufzeit bis 2038 zufrieden geben.
Ganz so korrekt ist das Vorgehen des Konzerns nach Auffassung des BUND nicht: Der Wald hätte für das europäische „Fauna, Flora, Habitat“ Programm gemeldet werden müssen, was die Rodung grundsätzlich verhindern würde. Deshalb hat der BUND das Land NRW und den Konzern verklagt. Die angereisten Wald- als auch die Naturschützer werden vom Gericht erst einmal enttäuscht.
Eine weitere, immer wieder wechselnde Gruppe - besorgte oder interessierte Bürger von nah und fern, gemischt mit lokalen Bürgerinitiativen - trifft sich anfangs einmal im Monat, später wöchentlich zu Waldspaziergängen. Mit der Zuspitzung des Konflikts wächst diese Gruppe von anfangs wenigen Hundert, zu Tausenden und bald Zehntausenden an. Sie schaffen eine Öffentlichkeit, die offensichtlich Presse, Politik und nicht zuletzt das Oberverwaltungsgericht im abseits des Geschehen liegenden Münster beeindruckt.
„Ende Gelände“, ein bundesweiter Zusammenschluss lokaler, umweltpolitischer Initiativen kommt in unregelmäßigen Abständen dazu und versucht in verschiedenen Aktionen zivilen Ungehorsams (gewaltfrei) die Stromproduktion mit Braunkohle zu blockieren. Ihre Funktion ist es überregionale Aufmerksamkeit auf den Konflikt zu lenken.
Das ruft die Gewerkschaften auf den Plan, die „Ende Gelände“ als „gewaltbereite Autonome“ bezeichnet und damit versucht sie ebenso auszugrenzen, wie die Waldschützer als Ökoterroristen. Während auf der Seite der Braunkohlegegner viele individuelle Gewerkschaftler unterwegs sind, werden auf der Konzernseite die IG BCE und ver.di. aktiv. Sie regen an, die öffentliche Diskussion in die Aufsichtsräte zu verlegen.
In Unser aller Namen stellt die Frage nach Demokratie in unserem parlamentarischen System: Da der Konflikt zu großen Teilen über Bilder ausgetragen wird, versucht der Film zu ergründen, wie die Bilder entstehen und wie sie dann eingesetzt werden.
Info
Regie
Produktion
Altersempfehlung Film
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